Veröffentlicht am

1/9/2023

von

Doreen Ackermann

Präsentismus 4.0: Krank, aber nicht krankgeschrieben

Präsentismus beschreibt das Phänomen der Anwesenheit an der Arbeit trotz gesundheitlicher Probleme. Mit anderen Worten: Manche Mitarbeitende sind krank, ohne krankgeschrieben zu sein. Sie sind physisch zwar anwesend, können aber die normale, erwartete Produktivität nicht erbringen.

Psychische Erkrankungen und Fehlzeiten

Fehlzeiten aufgrund von psychischen Erkrankungen steigen seit einigen Jahren und machen inzwischen rund einen Fünftel der Gesamtfehlzeiten aus. Sich krank fühlende Mitarbeitende können – zumindest, wenn es sich um eine aus dem Home-Office zu erbringende Tätigkeit handelt –zwischendurch mit der Arbeit aufhören und sich im häuslichen Umfeld erholen. Diese Entgrenzung von Arbeits- und Privatleben hat jedoch auch Nachteile, weil Faktoren wie Haushaltspflichten oder die Sorge, im Home-Office nicht vom Chef „gesehen“ werden zu wollen, mitspielen. Oft ist in solchen Fällen „Präsentismus“ eine mögliche Folge. Dieser Begriff beschreibt das Phänomen der Anwesenheit an der Arbeit trotz gesundheitlicher Probleme. Mit anderen Worten: Manche Mitarbeitende sind krank, ohne krankgeschrieben zu sein. Sie sind physisch zwar anwesend, können aber die normale, erwartete Produktivität nicht erbringen. Präsentismus steht im Gegensatz zu Absentismus, welcher Mitarbeitende beschreibt, die aufgrund einer oder mehrerer Diagnosenkrankgeschrieben sind und deshalb im Arbeitsalltag fehlen.

Qualitative und quantitative Kosten

Abwesenheiten verursachen dem Unternehmen Kosten. Diese lassen sich in zwei Kategorien unterteilen: in quantitative Kosten fürverlorene Arbeitstage (wie Lohnfortzahlung, Beiträge zu weiteren Gesundheitsdienstleistungen, ggf. Wiedereingliederungsmassnahmen etc.). Und in qualitative Kosten, die aus dem Ersatz für abwesende Mitarbeitende entstehen (wie Unterstützung bei der Eingliederung des Ersatzes, Qualitäts- und Innovationsminderung etc.) entstehen.

Menschliche Kosten für das Team

Mitarbeitende, die – als Folge von Absentismus oder Präsentismus – ausfallen, verursachen für das Team auch "menschliche" Kosten. Die durch zusätzliche Mehrarbeit wachsende Arbeitslast der Kolleginnen und Kollegen schadet längerfristig dem Unternehmen und dem Team. Nicht selten folgt eine Stresswelle mit weiteren Abwesenheiten. Qualitativ verursachte Kosten lassen sich oft nur schwer messen. Mehrere wissenschaftliche Studien zeigen jedoch auf, dass die Kosten aufgrund von Präsentismus doppelt so hoch sind im Vergleich zu den Kosten, die durch Absentismus entstehen. Die veränderten Arbeitsbedingungen in der Arbeitswelt 4.0, wie die eingangs beschriebene Eingrenzung der Lebens- und Arbeitswelten führt zu Präsentismus 4.0.

Eine gesunde Unternehmenskultur hilft

Arbeitgeber, die auf die Bedürfnisse ihrer Mitarbeitenden eingehen und eine gesunde, offene Unternehmenskultur schaffen, können abwesenheitsbedingte Kosten einsparen. Können wir dich unterstützen? Lass uns über Gesundheit sprechen.

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